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Doppeltür: Stiftung ist gegründet

Kosten von 11,7 Millionen, jährlich 14000 Gäste: Konzept des Begegnungszentrum Doppeltür in Lengnau vorgestellt.

«Trotz Corona ist sehr viel gelaufen», sagte Lukas Keller, der Präsident des Vereins Doppeltür, am Informationsanlass, zu dem Seraina Conrad, Leiterin der «Doppeltür»-Geschäftsstelle, willkommen hiess. «Im letzten Monat ist die Stiftung gegründet worden», stellte Lukas Keller fest. «Demnächst wird die Baugesuchseingabe für den Umbau der Liegenschaft in Lengnau erfolgen. Mit der Mikwe in Endingen hat die Stiftung eine weitere Liegenschaft erwerben können – ein ausserordentlicher Glücksfall. Mit diesen drei Elementen nimmt das Projekt Doppeltür Form an.»

Lukas Keller zeigte die Meilensteine des Projektes Doppeltür auf, das aus einem runden Tisch hervorgegangen ist und das jüdisch-christliche Kulturerbe des Surbtals nutzen will, um die Auseinandersetzung mit aktuellen Gesellschaftsthemen zu fördern.

«Wir haben im Surbtal ein einmaliges Erbe zweier Kulturen, die in einer schwierigen Zeit miteinander gelebt haben», betonte er. «Doppeltür ist ein Aargauer Leuchtturm mit Strahlkraft.»

Schulklassen als wichtiges Zielpublikum
«Doppeltür baut auf den drei Säulen Begegnen, Entdecken und Ausstrahlen auf», so Projektleiter Beat Heuberger. «Das Zentrum soll Treffpunkt und Ausgangspunkt zum Abtauchen ins historische Surbtal, zum Auftauchen in der Welt der Gegenwart und zum Eintauchen in persönliche Erfahrungen sein. Ein wichtiges Zielpublikum werden Schulklassen sein.»

Das Zentrum soll 2024 eröffnet werden und an 230 Tagen im Jahr von Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 10 bis 17 Uhr, geöffnet sein. Im ersten vollen Betriebsjahr, so Beat Heuberger, würden zwischen 12 000 und 14 000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

«Es wird aber keine Völkerwanderung nach Lengnau geben», versicherte er und verwies auf das Mobilitätskonzept, das zum Ziel hat, den Anteil des motorisierten Verkehrs zu reduzieren sowie eine geordnete Parkierung und die Zu- und Wegfahrt für Cars im Dorfzentrum sicherzustellen. Cars sollen ausserhalb des Dorfzentrums – jedoch nicht bei der Schulanlage Rietwiese – parkiert werden, versicherte Beat Heuberger.

«Das Mobilitätskonzept zeigt auf, dass der Besucherstrom bewältigt werden kann», betonte der Lengnauer Gemeindeammann Viktor Jetzer.

«Von aussen gesehen verändert sich am Gebäude nicht sehr viel», so David Sidler (Sidler Architekten AG, Baden) zum Bauprojekt. Der Eingang wird neugestaltet, und das Haus erhält auf der Nordostseite einen Glasanbau, der Treppenhaus und Lift aufnimmt.

Finanzierung zu gutem Teil sichergestellt
Im Innern allerdings sind erhebliche Veränderungen vorgesehen. So wird das Haus unterkellert, und es erhält einen vom neuen Untergeschoss her zugänglichen Raum für rund 80 Personen, der überdeckt wird.

Die Gesamtkosten werden mit 11,7 Millionen Franken angegeben. «Die Finanzierung ist zu einem guten Teil sichergestellt », so Beat Heuberger. «Wir sind aber noch nicht am Ziel. Wir wollen die Fremdfinanzierung möglichst geringhalten.»

Spannendes Ausstellungskonzept
Der Szenograf, Architekt und Künstler Alain Rappaport stellte das Konzept der Ausstellung vor, welches die Begriffe Abtauchen, Eintauchen und Auftauchen aufnimmt – unter anderem mit einer Filminstallation und einer Timeline mit Bezügen zum Weltgeschehen. Das Konzept etzt stark auf Interaktion. So erhalten Besucherinnen und Besucher einen Schlüssel mit Chip, der es ihnen ermöglicht, Stellung zu einzelnen Themen zu nehmen.

«Wir sind stolz, dass das Zentrum Doppeltür im Herzen von Lengnau entsteht», betonte Gemeindeammann Viktor Jetzer. Und Ralf Werder, als Vorsitzender von Perspektive Surbtal, zeigte sich überzeugt, dass das Projekt Doppeltür zu einer weiteren Belebung der Kultur im Zurzibiet führen wird, wie er sagte.

(Quelle Text: Aargauer Zeitung AZ, Louis Probst / Quelle Bild: Verein Doppeltür)

In «Die Botschaft» ist gleichentags ein weiterer Artikel zum Projekt Doppeltür publiziert worden:

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