Über 80’000 Teilnehmer, viel Freude und die sieben Noten als absolute Protagonisten. Das ist die positive Bilanz des Eidgenössisches Volksmusikfest (FFMP2023) in Bellinzona, das alle vier Jahre und zum ersten Mal südlich der Alpen stattfindet. In Gelb, der offiziellen Farbe der Veranstaltung, hat sich die Tessiner Hauptstadt von Donnerstag bis heute in Zelte und Bühnen verwandelt: während vier Tagen traten fast zweitausend Musiker und 250 Gruppen auf dreizehn Bühnen auf und huldigten den Harmonien der Schweizer und Tessiner Volksmusiktradition. Nach einem durch Regen behinderten Start schien am Wochenende wieder die Sonne und begünstigte eine kollektive Explosion der Gefühle. «Das Festival ist sehr gut verlaufen, insbesondere mit 35.000 Teilnehmern am Samstag und mindestens ebenso vielen am Sonntag beim Umzug und am letzten Tag, der von großer Begeisterung geprägt war», freut sich Andrea Bersani, Präsident des Organisationskomitees. Ein Komitee, das seit Jahren daran arbeitet, die Verabredung mit der Geschichte vorzubereiten, zu der zahlreiche Menschen beigetragen haben, mit den unverzichtbaren freiwilligen Mitarbeitern an vorderster Front, zusätzlich zu den Zehntausenden von Teilnehmern, die mehr als vierhundert Konzerte kostenlos besuchen konnten. Gruppen, Bands und Orchester verzauberten ihrerseits das Publikum mit Musik und Gesang zu fast jeder Stunde der viertägigen Feierlichkeiten im gesamten historischen Zentrum, wo sich heute, Sonntag, eine sehr grosse Menge von Zuschauer versammelte sich, um den Festzug entlang der Viale Stazione in Anwesenheit des Tessiner Bundesrats Ignazio Cassis zu verfolgen. Die Stadt hat sich von ihrer besten Seite gezeigt, indem sie dieses Ereignis in die Geschichte von Bellinzona und der Region einfliessen liess», sagte ein strahlender Bürgermeister Mario Branda. Auch auf wirtschaftlicher Ebene wurde eine positive Bilanz gezogen, die sich auf das Gebiet in Millionenhöhe auswirkt.
Sehr erfolgreicher Anlass
Vier Tage lang waren die Augen des ganzen Landes auf die Stadt gerichtet, mit Zuschauern vor Ort und Live-Übertragungen von Radio und TV durch die SRG SSR. Der Start war, wie erwähnt, wetterbezüglich unglücklich: Die ersten beiden Festivaltage waren ausgesprochen nass und kalt. Wesentlich besser war es am Samstag und Sonntag, als die Strassen und Plätze im historischen Zentrum der Hauptstadt von Einheimischen und Touristen bevölkert wurden. «Die 14. Ausgabe des Festivals war ein Erfolg», sagt Ralph Janser, Präsident des Schweizerischen Volksmusikverbandes. Er hebt die grossen Emotionen hervor, die in Bellinzona in allen Momenten der vier Tage zu spüren waren, wie zum Beispiel «die Rückgabe der Fahne in der prächtigen Kulisse des Castel Grande». Auch dem Dank an die Organisatoren für den Erfolg der Veranstaltung wurde Raum gegeben: «Ich möchte dem Organisationskomitee, der Stadt Bellinzona, den freiwilligen Mitarbeitern und der Bevölkerung für ihre grosse Beteiligung danken. «Aus unserer Sicht war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, ungeachtet der Zahlen und des Regens, der uns anfangs ein wenig in Bedrängnis gebracht hat», sagte der Stadtpräsident von Bellinzona, Mario Branda. «Wir haben viele glückliche Menschen gesehen, die ihre Freude über die Teilnahme an der Veranstaltung zum Ausdruck brachten und die Gelegenheit nutzten, mit Menschen aus allen Regionen der Schweiz in Kontakt zu treten», fügt er hinzu und betont, dass die Veranstaltung im Wesentlichen dazu diente, «die Einheit zwischen den verschiedenen Kulturen des Landes zu festigen und, wie bereits erwähnt, die Veranstaltung zu einem Teil der Geschichte der Stadt und der gesamten Region zu machen».
Ein erfolgreiches Mannschaftsspiel
«Ich möchte die hervorragende Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren hervorheben», betont der Präsident des Organisationskomitees, Andrea Bersani. Er erwähnt auch «die SSR-SRG, den Schweizerischen Volksmusikverband, die Stadt Bellinzona, die Regionale Tourismusorganisation Bellinzona und Alto Ticino (OTR-BAT), die uns auch qualifiziertes Personal zur Verfügung gestellt hat, und die zahlreichen Freiwilligen, die einen unverzichtbaren Beitrag geleistet haben und denen wir aufrichtig danken. Eine Präsenz, die der Freiwilligen, die im Übrigen von den zahlreichen Arbeitgebern begünstigt wurde, die ihren Angestellten erlaubten, ihre Zeit zu opfern, um zum Erfolg der Veranstaltung beizutragen. Zu den traditionellen Ereignissen dieser Zeit, die in die Veranstaltung integriert wurden, gehörte das Winzerfest. «PerBacco!» leistete seinen Beitrag, insbesondere mit den Weinproben, die am Samstagnachmittag auf der Viale Stazione stattfanden und Hunderte von Tessiner Weinliebhabern anzogen, die mit Dutzenden von Etiketten anwesend waren.
Wirtschaftliche Auswirkungen in Millionenhöhe
Erfreuliches auch aus touristischer Sicht: Zehntausende von Übernachtungen und ein geschätzter wirtschaftlicher Effekt von 12 bis 14 Millionen Franken «verteilen» sich offensichtlich nicht nur auf das Gebiet von Bellinzona, sondern auch auf das übrige Tessin, und das nicht nur durch den Konsum der Touristen, sondern auch durch die lokale Bevölkerung. «Während vier Tagen können wir im gesamten Tessin mit 60’000 Übernachtungen im Zusammenhang mit dem Festival rechnen», sagt Juri Clericetti, Generaldirektor der regionalen Tourismusorganisation «Bellinzonese e Valli Tourismus». Zu den direkten wirtschaftlichen Auswirkungen kommt seiner Meinung nach noch der Imagegewinn, der nicht nur durch die traditionellen Medien, sondern auch durch die massive Nutzung der sozialen Netzwerke durch die Teilnehmer aus allen Kantonen begünstigt wird. Ein schönes und umfassendes Schaufenster für ein Ereignis, das in die Geschichtsbücher eingehen sollte und das dazu anregt, noch mehr Seiten zu schreiben.